Zum Mars: 228 Mio. km (mittlerer Abstand)
Lesenswert: Andy Weir - Der Marsianer
Weir-Marsianer
Eine "kleine" Auswahl an Zitaten. Zum Beweis von Realitätsnähe und Wissenschaftlichkeit des ganzen Buches gibt es noch ein längeres Zitat als Kommentar.
"Auf dem Mars gibt es nicht viel Wasser. Auf den Polkappen existiert Eis, aber sie sind zu weit weg. Wenn ich Wasser haben will, muss ich es selbst herstellen. Glücklicherweise kenne ich das Rezept: Man mische Wasserstoff und Sauerstoff und zünde das Ganze an."
"Ich bin immer noch dem Verhungern nahe, aber ich komme allmählich in den Bereich, in dem ich überleben kann. Vielleicht schaffe ich es fast verhungert, aber eben noch nicht tot. Ich könnte den Kalorienbedarf verringern, indem ich mich möglichst wenig bewege. Ich könnte die Temperatur der Wohnkuppel erhöhen und muss dadurch weniger Energie aufwenden, um meinen Körper warm zu halten. Ich könnte mir einen Arm abhacken und aufessen, was mir einerseits wertvolle Kalorien verschafft und andererseits meinen Bedarf senkt.
Nein, nicht wirklich."
"Da der Mars kein Magnetfeld besitzt, gibt es keine Abwehr gegen die harte Strahlung der Sonne. Wäre ich ihr ausgesetzt, dann bekäme ich so viel Krebs, dass der Krebs Krebs bekäme. "
"Übrigens, hüten Sie bitte Ihre Zunge. Alles, was Sie tippen, wird live auf der ganzen Erde verbreitet.
[12:15] WATNEY: Seht mal da! Zwei Titten! –› (.Y.)"
"Die letzte Woche habe ich damit verbracht, mich von den Rückenschmerzen zu erholen. Sehr schlimm waren sie nicht, aber auf dem Mars gibt es keine Chiropraktiker, und ich wollte kein Risiko eingehen."
"Wie die meisten Probleme des Lebens kann auch dieses mit einer radioaktiv strahlenden Kiste gelöst werden."
"Vielleicht fragen Sie sich, was ich sonst mit meiner Freizeit anfange. Einen großen Teil verbringe ich damit, faul herumzusitzen und fernzusehen. Aber das tun Sie ja auch, also urteilen Sie nicht zu streng über mich."
"Den heutigen Tag habe ich mit einem Nichtstee begonnen. Ein Nichtstee ist einfach herzustellen. Zuerst machen Sie Wasser heiß, und dann tun Sie nichts hinein. Vor ein paar Wochen habe ich mit Kartoffelschalentee experimentiert. Je weniger ich darüber sage, desto besser ist es."
"Wie auch immer, mir tun die Rippen höllisch weh, und nach der starken Beschleunigung kann ich vorläufig alles nur verschwommen sehen. Ich habe großen Hunger, und es wird noch einmal 211 Tage dauern, bis ich wieder auf der Erde bin. Außerdem rieche ich anscheinend, als hätte ein Stinktier auf verschwitzte Socken geschissen.
Heute ist der glücklichste Tag meines Lebens."


Zum Mond: 384.400 km (mittlerer Abstand)
Hörenswert: Science Pie - Strickleiter zum Mond

"Zum Mond zu fliegen ist kompliziert genug - wie schwer es aber in den 1960ern war, einer Zeit, in der Computer noch dazu neigten, ganze Räume zu füllen - das ist schwer vorzustellen. Dieser Podcast erzählt nicht allzuviel von ersten Schritten für die Menschheit - dieser Podcast erzählt von dem einzigen Rechner, der bisher dazu beitrug, Menschen auf einen anderen Himmelskörper zu bringen, er erzählt von meinem Taschenrechner im Abitur, und er erzählt von kleinen alten Frauen, little old ladies, abgekürzt: LOL."


Love-Distance(168 km / 18.300 km)

1 Kommentar

Linear

  • sternchen  
    "Dann musste ich das Feuer erfinden.
    Die NASA hat sehr darauf geachtet, keinerlei brennbares Material mitzuschicken. Alles besteht aus Metall und schwer entflammbarem Plastik, und die Uniformen sind aus Kunststoff. Ich brauchte so etwas wie eine kleine Zündflamme, denn ich bin nicht geschickt genug und kann keine von selbst weiter brennende H2-Fackel erzeugen, ohne mich umzubringen. Die Toleranz für Fehler ist viel zu klein.
    Nachdem ich die persönlichen Habseligkeiten aller Kameraden durchsucht hatte (Mann, wenn ihnen ihre Privatsphäre wichtig ist, dann hätten sie mich nicht mit ihrem Kram auf dem Mars zurücklassen sollen), lag die Lösung auf der Hand.
    Martinez ist ein gläubiger Katholik. Das wusste ich schon vorher. Was ich nicht wusste, war, dass er ein kleines Holzkreuz mitgebracht hat. Ich bin sicher, dass die NASA ihm deshalb die Hölle heiß gemacht hat, aber ich wusste auch, dass Martinez ein störrischer Hundesohn sein kann.
    Mit einer Zange und einem Schraubenzieher schälte ich von seinem heiligen religiösen Objekt lange Späne ab. Ich glaube, wenn es einen Gott gibt, dann wird er meine Zwangslage erkennen und keine Einwände erheben.
    Falls ich nach der Zerstörung des einzigen religiösen Symbols weit und breit den Marsvampiren schutzlos ausgeliefert bin, kann ich es auch nicht ändern.
    Es gab reichlich Batterien und Drähte, um einen Funken zu erzeugen, aber mit einem kleinen elektrischen Funken kann man kein Holz anzünden. Deshalb sammelte ich Baststränge von den Palmen auf meiner Insel, besorgte mir zwei Stöcke und rieb sie aneinander, um genug Wärme zu erzeugen, bis …
    Nein, natürlich nicht. Ich leitete reinen Sauerstoff auf das Holz und erzeugte einen Funken. Der Span fing Feuer wie ein Streichholz.
    Mit dieser Minifackel in der Hand setzte ich ein Hydrazinrinnsal in Gang. Es zischte auf dem Iridium und verschwand. Kurz danach entstand am Ende des Kamins eine spuckende Flamme.
    Nun musste ich vor allem auf die Temperatur achten. Der Zerfall von Hydrazin erzeugt extrem viel Wärme. Also ging ich in kleinen Schritten vor und beobachtete ständig das Thermometer, das ich mit der Iridiumkammer verbunden hatte.
    Und siehe da, es funktionierte!
    Jeder Hydrazintank enthält etwas mehr als 50 Liter, und das reicht aus, um 100 Liter Wasser zu erzeugen. Der beschränkende Faktor ist die Sauerstoffproduktion, aber ich bin jetzt sehr aufgeregt und bereit, die Hälfte meiner Reserven zu opfern. Kurz und gut, ich höre auf, wenn der Vorratstank halb geleert ist. Am Ende werde ich dann 50 Liter Wasser haben!"

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