FearDer Die eine begeistert Leserwelten, Ursula K. Le Guin, Grande Dame der Science Fiction und weit über jegliche Genres hinaus.

Meine Welt, die Erde, ist ein Trümmerfeld. Ein durch die Spezies Mensch zerstörter Planet. Wir haben uns vermehrt und bekriegt, wir haben gefressen, bis nichts mehr übrig war, und dann sind wir gestorben. Wir haben weder Appetit noch Gewalt gebändigt; wir haben uns nicht angepasst. Wir haben uns selbst vernichtet. Aber vorher haben wir die Welt vernichtet. Auf meiner Erde gibt es keine Wälder mehr.
Es ist immer einfacher, nicht selber zu denken. Eine nette, sichere Hierarchie zu finden und sich darin einzurichten. Bloß nichts verändern, ja kein Missfallen riskieren, ja keine Syndiks verärgern. Es ist immer am einfachsten, sich von anderen regieren zu lassen.

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Der andere begeistert auch Hörerwelten, Gerald Hüther, Neurobiologie und Autor, dessen Bücher und Vorträge fast allesamt ausnahmslos eine Empfehlung sind.

Ich halte das nicht mehr länger aus, dass eine vorübergehend irregeleitete Spezies auf diesem Planeten dabei ist, diese über Millionen Jahre gewachsene Vielfalt des Lebendigen zu zerstören.
Wir leben in einer Welt, die von Hierarchien und Leistung bestimmt wird. Je höher jemand in der Hierarchie ist, desto eher behandelt er die Menschen „unter ihm“ wie Objekte. Dass auch diese Person ein Mensch ist, gerät dabei in Vergessenheit. Viele denken nur noch an Ziele, Zahlen – und Profite.

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Vor 2 Jahren versäumte ich eine Würdigung, heute wäre ihr 90. Geburtstag und so verbleibt das letzte Wort bei Frau Le Guin:

Und dennoch frage ich mich, ob das nicht alles ein Missverständnis ist – dieses Greifen nach dem Glück, diese Angst vor Schmerz … ob man anstatt sich zu fürchten und davor wegzulaufen … hindurchgehen, darüber hinausgelangen könnte. Es gibt etwas, was dahinter liegt. Was leidet, ist das Ich, und es gibt einen Ort, wo das Ich – erlischt.
(Alle 3 Zitate entstammen ihrem Buch "The Dispossessed" von 1974, in der neuesten Übersetzung "Freie Geister - Eine zwiespältige Utopie".)


1 Kommentar

Linear

  • sternchen  
    Infinitive

    We make too much history.

    With or without us
    There will be the silence
    And the rocks and the far shining.

    But what we need to be
    is, oh, the small talk of swallows
    in the evening ever
    dull water under willows.

    To be we need to know the river
    holds the salmon and the ocean
    holds the whales as lightly
    as the body holds the soul
    in the present tense, in the present tense.

    Ursula K. Le Guin - Infinitive (from her book "Sixty Odd. New Poems")

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