Oder: Wie die Titel von drei wundervollen Büchern einen ebenso wundervollen Satz formen.


Während wir in Richtung eines kalten, öden Kosmos taumeln, müssen wir uns damit abfinden, dass es keinen großen Plan gibt. Teilchen sind nicht mit Sinn und Zweck behaftet. Es gibt keine letzte Antwort, die in den Tiefen des Raumes schwebt und auf ihre Entdeckung wartet. Stattdessen können bestimme, ganz besondere Teilchenansammlungen denken, fühlen und reflektieren, und innerhalb dieser subjektiven Welten können sie für sich einen Daseinszweck schaffen. In unserem Streben, die conditio humana zu ergründen, gibt es deshalb nur eine Blickrichtung: nach innen. Das ist die Blickrichtung des Erhabenen. Sie verzichtet auf vorgefertigte Antworten und führt zum sehr persönlichen Weg der Sinnfindung. Sie führt mitten ins Herz des kreativen Ausdrucks und an die Quelle jener Erzählungen, die am längsten nachhallen. Die Wissenschaft ist ein hervorragendes Instrument, um eine äußere Realität zu begreifen. Aber alles andere innerhalb dieser Rubrik, innerhalb dieser Einsicht, ist der Mensch, der sich selbst betrachtet, der versteht, was er zum Weitermachen braucht, und der dabei eine Geschichte erzählt, die in die Dunkelheit ausstrahlt. Eine Geschichte, aus Tönen geschnitzt und in Schweigen geritzt, die im besten Fall die Seele berührt.
Brian Greene - Bis zum Ende der Zeit. Der Mensch, das Universum und unsere Suche nach dem Sinn des Lebens (2020)

wenn der Geist zum Träumen neigt, darf man ihn nicht davon abbringen oder ihm Beschränkungen auferlegen. Denn wenn Sie Ihren Geist von seinen Träumen abwenden, wird er sie nicht erkennen; Sie würden zum Spielball Tausender Phantasmen werden, weil Sie deren Natur nicht verstanden hätten. Wenn ein wenig Träumerei gefährlich ist, so hilft dagegen nicht weniger Träumerei, sondern mehr, der ganze Traum. Es ist wichtig, dass man seine Träume ganz und gar kennt, um nicht zu viel unter ihnen leiden zu müssen; es gibt eine bestimmte Trennlinie zwischen Traum und Leben, die zu ziehen so nützlich ist, dass ich mich frage, ob man das nicht auf alle Fälle vorbeugend tun sollte,
Marcel Proust - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Band 2: Im Schatten junger Mädchenblüte (1919) (*)

Aber was ist schon die Wirklichkeit? Finden diese Begegnungen statt und ist das nicht ein unergründliches Verhältnis, also jenes zwischen Wirklichkeit und Erinnerung?
Die Sehnsucht ist nicht nur eine Qual, sie ist auch ein Liebesbeweis.
Warum will man die Anerkennung der Eltern, obwohl es um das eigene Leben geht?
So hat es begonnen. Genau so.
Frank Berzbach - Die Schönheit der Begegnung: 32 Variationen über die Liebe (2020)


Maedchenbluete



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