Es reicht nicht aus, sich eine bessere Welt für die Kinder zu wünschen. Es reicht nicht aus, sie durch Behaglichkeit und Annehmlichkeiten abzuschirmen. Lostara Yil, wenn wir unsere eigene Behaglichkeit nicht opfern, unsere eigenen Annehmlichkeiten, um die Welt der Zukunft zu einer besseren zu machen, dann verfluchen wir unsere Kinder. Wir hinterlassen ihnen ein Elend, das sie nicht verdienen. Wir hinterlassen ihnen Lektionen, die sie nicht lernen müssen sollten.
Ich bin keine Mutter, aber ich muss nur einen Blick auf Hanavat werfen, und das gibt mir die Kraft, die ich brauche.
– Steven Erikson: Das Spiel der Götter 19: Der verkrüppelte Gott (2021), S. 366.


Warum wir Fantasy-Literatur brauchen:


Jede Beurteilung von Literatur per Genre ist Schrott. Jede Einstufung einer literarischen Form als inhärent höher- oder minderwertiger ist Schrott. […] Es gibt viele schlechte Bücher. Es gibt keine schlechten Genres.
– Ursula K. Le Guin (1929–2018): Genre: A Word Only the French Could Love. In: The James Tiptree Award Anthology 1 (2005), S. 68.

Diese Aussage ist oberflächlich, wenn sie von oberflächlichen Menschen gemacht wird. Wenn ein Versicherungskaufmann dir sagt, dass SF nichts mit der echten Welt zu tun habe, wenn dir ein Chemie-Erstsemester mitteilt, dass die Wissenschaft den Mythos längst ersetzt habe, wenn ein Zensor ein Buch indiziert, weil es nicht in die Maßstäbe des Sozialen Realismus passe, und so weiter, dann ist das nicht Kritik, sondern Engstirnigkeit. Falls diese Frage überhaupt eine Antwort verdient, dann die Tolkiens, des Autors, Kritikers und Wissenschaftlers. Ja, sagte er, Fantasy ist eskapistisch, und das ist ihre Stärke. Wenn ein Soldat vom Feind gefangen genommen wird, halten wir es dann nicht für seine Pflicht, auszubrechen? Die Geldleiher, die Ignoranten, die Autoritären haben uns alle eingesperrt; wenn unsere Freiheit in Geist und Seele uns etwas wert ist, wenn wir für diese Freiheit einstehen wollen, dann ist es auch unsere Pflicht, auszubrechen, und so viele Leute mitzunehmen wie nur möglich.
– Ursula K. Le Guin (1929–2018): The Language of the Night: Essays on Fantasy and Science Fiction (1979), S. 205f.


And escapism is resistance. People sometimes talk about escapist storytelling as a kind of dereliction of duty, as if we’re just running away from the fight. That’s some bullshit right there. In her 1979 essay collection The Language of the Night, Ursula K. Le Guin paraphrases Tolkien thusly: “If a soldier is captured by the enemy, don’t we consider it his duty to escape? …. If we value the freedom of the mind and soul, if we’re partisans of liberty, then it’s our plain duty to escape and to take as many people with us as we can.”

So yeah, escapist fiction is about liberation, and imagining a happier, more just world is a direct assault on the forces that are trying to break your heart. As Le Guin says, the most powerful thing you can do is imagine what if things could be different…What if?

[...]

You don’t have to think of yourself as an activist—but anyone who imagines a different reality is helping everyone else to see our power to act, and to make changes. Imagination is always a form of resistance to domination and oppression, and we’ve all been saved by other people’s stories, one time or another. There’s a reason why politicians and organizers try to tell stories, to put a human face on their policies, and obsess about “controlling the narrative”—it’s because our world is built out of stories.
– Charlie Jane Anders: Never Say You Can’t Survive (2020).


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