Hard Science-Fiction at its best...

... weil es heute Eskapismus ist, keine Science-Fiction zu lesen! (*)

Das Bewusstsein erscheint uns als stetiger Strom, wohlgemerkt: erscheint! Das ist die Art und Weise, wie das Gehirn unsere Wahrnehmung organisiert. Die Realität entsteht nicht kontinuierlich, sondern in plötzlichen Ausbrüchen wie elektrische Entladungen. Unser gesamtes Erleben wird retrospektiv konstruiert, so etwas wie die Gegenwart gibt es gar nicht – es ist nur die Vergangenheit, die wir auf diese Weise einmalig machen können.
– Greg Egan: Quarantäne

Maria sah es fast zum Greifen nah vor sich: ein riesiges Gitterwerk aus Computern. Ein Saatkorn von Ordnung in einem Ozean aus chaotischem Rauschen. Es wuchs und wuchs, erweiterte sich stetig – durch nichts als die zwingende Kraft seiner inneren Logik. Es formte die zu seiner Erweiterung benötigten »Bausteine« aus dem Chaos der Nicht-Raum-Zeit durch nichts anderes als Definition … Es werde Zeit, es werde Raum.
– Greg Egan: Cyber-City

Sobald die Menschen nicht mehr verstanden, wie die Maschinen funktionierten, von denen sie umgeben waren, verwandelte sich die Welt, in der sie lebten, in eine unbegreifliche Traumwelt. Dann entzog sich die Technologie jeder Kontrolle, jeder Diskussion, so dass man ihr nur noch mit Verehrung oder Verachtung, mit Abhängigkeit oder Entfremdung begegnen konnte.
– Greg Egan: Qual


Gut. Er ist tot. Sie können jetzt mit ihm reden.
(1. Satz aus Qual)


(*) Christian Stöcker: Das Experiment sind wir (S. 84)

Oder mit den Worten Dietmar Daths:
Der sciencefictionale Wert von Egans Texten lässt sich weder von der narrativen noch von der kognitiven Seite her auf eine Proposition reduzieren, die auch ohne den Weg zu gewinnen wären, den Egan zu ihr weist. Die Wiedergabe von Handlung, Stoff, Thema, Genreform erspart nicht den Mit- und Nachvollzug des argufying.
– Dietmar Dath: Niegeschichte (S. 666)

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Kommentare werden erst nach redaktioneller Prüfung freigeschaltet!