Woanders?

Nachtrag und Eintrag

Das Eine
Das Tal und darüber Wälder in Farben des Herbstes.
Hierher kommt der Wanderer, von der Karte geführt,
Oder vielleicht vom Gedächtnis. Einmal, vor langer Zeit, als er in Sonne
Und erstem Schnee hier entlanggefahren war,
Hatte er heftige Freude empfunden, ganz ohne Grund –
Augenfreude. Alles war Rhythmus:
Vorüberziehende Bäume, der Vogel im Flug,
Der Zug auf dem Viadukt – ein Fest der Bewegung.
Jahre später kehrt er zurück, er fordert nichts,
Möchte nur eine einzige Kostbarkeit:
Reines, alleiniges, namenloses Schauen sein,
Ohne Erwartungen, Ängste und Hoffnungen,
An der Grenze, wo Ich und Nicht-Ich enden.
- Czeslaw Milosz (1985)





Betrachtung der Zeit

Nu

Mein sind die Jahre nicht die mir die Zeit genommen /
Mein sind die Jahre nicht / die etwa möchten kommen
Der Augenblick ist mein / und nehm' ich den in acht
So ist der mein / der Jahr und Ewigkeit gemacht.
– Andreas Gryphius (1643)



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